| HANSJÖRG MARTIN ÜBERFALL AM OKEECHOBEE | ||
| Ihm kam das Ganze wie ein Traum vor: Vor knapp 50 Stunden noch hatte er zu Hause auf seiner Couch in Baltimore gelegen und über seine Schulprobleme nachgedacht. Und nun stand er, mehr als 1000 Meilen weit weg von dem ganzen Kummer im Indianerhemd, war in einem Land, in dem seine Vorfahren seit Jahrtausenden lebten, und würde überhaupt ungeheure Abenteuer erleben. 
  
            Ein kurzer Jingel zu Beginn, schon ist der Hörer mittendrin 
            in der Reise des vierzehnjährigen Osceolas zu den Seminolen-Indianern. 
            Als Bote seines Volkes hat Osceolas Onkel Nick eine stundenlange 
            Fahrt auf sich genommen, um eine wichtige Botschaft ins Land des 
            Lärms zu überbringen. Schneller Pfeil aus der Sippe der 
            Adler, Häuptling der Seminolen und Großvater von Osceolas 
            Mutter Yellow Robe, ist krank. Seit zwei Mal der Mond voll wurde, 
            liegt er nun schon in seinem Chickee unter den alten Zypressen am 
            Ostufer des Okeechobee und spricht nicht mehr. Selbst Rollender 
            Donner, der Medizinmann, kann ihm nicht helfen, denn der alte Krieger 
            denkt bereits an die ewigen Jagdgründe. Bevor er dahin wandert, 
            will Schneller Pfeil seine Enkeltochter und deren Sohn jedoch unbedingt 
            noch einmal sehen. Und so kommt es, daß Osceola sich zusammen 
            mit seiner Mutter und Onkel Nick am nächsten Tag auf den Weg 
            in die Vergangenheit der Vorfahren macht.  
 Die 
            Begegnung zwischen dem Kind der Stadt, wo das Wasser aus der Wand 
            kommt und Blätter sprechen, sowie dem hundertjährigen 
            Häuptling macht einen immerwährenden uralten Konflikt 
            deutlich, der auf der Andersartigkeit der Kulturen und dem Besitzdenken 
            der Menschen beruht. | ||
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| Petra | ||
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 Hansjörg Martin (1920 - 1999) gilt nicht nur als einer der
bedeutendsten Schriftsteller des deutschsprachigen Kriminalromans der
Nachkriegszeit, sondern auch als Verfasser herausragender Jugendkrimis.
1986 erhielt Martin das Bundesverdienstkreuz als "Begründer des neuen
deutschen Kriminalromans" sowie 1989 den Ehrenglauser für sein
Gesamtwerk. | ||
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